1. Überwachung invasiver Stechmücken
Im Zuge von TIGER wird die Verbreitung und Aktivität invasiver Stechmückenarten durch ein synchronisiertes entomologisches Überwachungsnetz untersucht. Hierbei werden vor allem risikoreiche Standorte berücksichtigt. Die so gewonnen Daten dienen als Grundlage zur Risikoeinschätzung und werden Behörden in Kartenformat zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich soll das Kontaktformular „Stechmücke melden“ die Wahrscheinlichkeit einer frühzeitigen Entdeckung neuer Standorte von invasiven Stechmücken erhöhen. Auf Basis dieser gemeldeten Funde oder bei Meldungen von Erkrankungen, die auf einen von Stechmücken übertragenen Virus zurückzuführen sind, werden zusätzlich punktuelle entomologische Untersuchungen von TIGER durchgeführt.
2. Risikoeinschätzung
Auf Basis der im Fallennetzwerk gewonnenen Daten und unter Verwendung von genetischen Analysen und mathematischen Modellen erfolgen lokale Risikoeinschätzungen. So können potentielle Ausbreitungszonen von invasiven Stechmücken in der Oberrheinregion festgestellt werden. Diese Daten dienen als Grundlage zur Einschätzung einer standortspezifischen Etablierung. Zusätzlich erfolgt eine Untersuchung aktiver und passiver Verbreitungswege. Mit den erhobenen Daten und unter Einbezug von ökologischen und klimatischen Messwerten werden Karten zur Risikoeinschätzung der Niederlassung der Asiatischen Tigermücke angefertigt.
Diese Daten werden Vertretern von Behörden und externen wissenschaftlichen Experten zur Verfügung gestellt. In diesem Zuge werden entsprechende Informationsschreiben veröffentlicht.
3. Identifikation von invasiven Stechmücken
Um das Verwaltungspersonal in Behörden zu unterstützen, wenn diese mit invasiven Stechmücken konfrontiert werden, erstellt TIGER entsprechende bebilderte Identifikationsschlüssel. So können örtliche Verwaltungen eine erste einfache Eingliederung des Insekts durchführen. Ein zweiter komplexerer Identifikationsschlüssel soll entwickelt werden, der auch die unterschiedlichen Entwicklungsstadien einer Stechmücke berücksichtigt.
Zusätzlich erstellt TIGER Informationsblätter über das Vorkommen lokaler Stechmückenarten, welche online zur Verfügung gestellt werden und für die Öffentlichkeit wie auch für Behörden als eine zuverlässige Quelle dienen sollen.
4. Schulungen
Verwaltungspersonal von Behörden wird im Umgang mit den von TIGER entwickelten Bestimmungsschlüsseln geschult. In diesem Zuge werden zusätzliche Informationen übermittelt. So sollen aufkommende Fragen der Bürger nachhaltig von den örtlichen Gemeinden beantwortet werden können.
Zusätzlich werden weitere Schulungen angeboten, hierbei reicht der Schwerpunkt von Krankheiten, die durch Stechmücken übertragenen werden können, bis hinzu tyischen Brutstätten und Risikostandorten.
5. Kommunikation
Neben expliziten Schulungen für Behörden und Gemeinden soll die gesamte Bevölkerung der Oberrheinregion für das Auftreten invasiver Stechmückenarten, wie die Asiatische Tigermücke, sensibilisiert werden. Hierbei versucht TIGER durch das Auftreten auf größeren themenspezifischen Veranstaltungen ein entsprechend breites Publikum zu erreichen. Zusätzlich werden Informationen zur Prävention von gängigen Brutstätten und andere interessante Themenaspekte durch Wanderausstellungen oder andere Medien wie Flyer oder Videos veröffentlicht.